Mit der Fortsetzung des Clusters wollen die Hörforscher aus Hannover und Oldenburg ihre Arbeiten in vier Forschungsbereichen bündeln, die einerseits die Entwicklungskette von der Grundlagenforschung zur Hörtechnologie und andererseits den Grad der Schwerhörigkeit abbilden: Der erste Bereich zielt darauf ab, mit modernen neurowissenschaftlichen Methoden das komplexe Wechselspiel zwischen Hören, Wahrnehmen und Verarbeiten im Gehirn über die Lebenszeit eines Menschen noch besser zu verstehen. Der zweite Bereich umfasst IT-basierte Forschung mit dem Ziel, eine virtuelle vielsprachige Hörklinik aufzubauen. Im dritten Bereich wollen die Forscher individuell gezielte Diagnose- und Behandlungsverfahren für Patientinnen und Patienten mit mittleren bis starken Einschränkungen und kompletter Gehörlosigkeit entwickeln. Basierend auf den wissenschaftlichen und technischen Erkenntnissen soll im vierten Bereich eine grundlegend neue Systemtechnologie für die Hörgeräte der Zukunft entstehen.
An dem aktuell geplanten Vorhaben sind 25 Neurowissenschaftler, Mediziner, Psychologen, Linguisten, Physiker und Ingenieure der Medizinischen Hochschule Hannover sowie der Universitäten Oldenburg und Hannover beteiligt. Projektpartner sind neben dem Fraunhofer ITEM die Jade Hochschule, die HörTech gGmbH sowie die Hörzentren in Oldenburg und Hannover. Hearing4all gehört zu den weltweit führenden Zentren in Medizintechnik, Hörforschung, Audiologie, medizinischer Diagnostik und Therapie. In jedem Cochlea-Implantat weltweit steckt ein Stück Forschung aus Hannover.
Der derzeit laufende Exzellenzcluster zählte 2012 zu den Gewinnern der Exzellenzinitiative und wurde seither mit knapp 30 Millionen Euro gefördert. Zusätzlich unterstützen das Niedersächsische Wissenschaftsministerium und die Volkswagen-Stiftung den Cluster mit einer Million Euro.