Designer-Immunzellen für die Entwicklung und Verbesserung neuer Arzneimittel

© MHH, Mania Ackermann
Makrophagen, hergestellt aus induzierten pluripotenten Stammzellen, bekämpfen Bakterien (rot).

Um den stetig wachsenden Bedarf an Immunzellen und Immunzellpräparaten zu decken, sucht die biomedizinische Forschung alternative Wege zur Gewinnung von Immunzellen durch neuartige Bioprozesse und Methoden zur Vermehrung dieser Zellen. Fraunhofer-Forschende um Prof. Nico Lachmann nutzen die Eigenschaften von induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSC), sich unbegrenzt zu teilen und zu differenzieren. Ihnen ist es gelungen, reife Immunzellen wie Makrophagen in skalierbaren Systemen herzustellen, d. h. vom kleinen Labormaßstab bis hin zur industriellen Verwendung.

Diese Methode zur standardisierten Herstellung von Immunzellen eignet sich für die Erforschung und Bewertung von Arzneimittelkandidaten, deren Wirksamkeit und Sicherheit direkt an menschlichen Zielstrukturen getestet werden kann. Der Aufbau und die Validierung dieser Tests sollen im Fraunhofer-Attract-Förderprogramm im Projekt »IMMUNITY – Designerzellen: Neue Immunzell-Plattformen für die Gesundheitsforschung« vorangetrieben werden. Außerdem sollen zellbasierte Potency-Assays zur Messung der Wirkstärke biologischer und biotechnologischer Arzneimittel aufgebaut werden, die eine wesentliche Rolle bei der GMP-Qualitätskontrolle und der Freigabe von Wirkstoffen bzw. Arzneimitteln spielen. Basierend auf dieser Schlüsseltechnologie zur kontinuierlichen Produktion von Makrophagen aus iPSC wollen die Forschenden auch neue Herstellungsverfahren für unterschiedliche voll standardisierte Immunzellprodukte und zellbasierte Immuntherapien entwickeln. Das Fraunhofer-Attract-Projekt wird über 5 Jahre mit 2,5 Millionen Euro gefördert.

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Nico Lachmann

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Prof. Dr. Nico Lachmann

Leiter Attract-Gruppe »IMMUNITY – Designerzellen: Neue Immunzell-Plattformen für die Gesundheitsforschung«

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