Sicherheit und Wirksamkeit einer inhalativen Boosterimpfung mit dem Vektorimpfstoff MVA-SARS-2-ST

 Inhalative Boosterimpfung mit dem Vektorimpfstoff MVA-SARS-2-ST
© Fraunhofer ITEM, Felix Schmitt
Die Wirksamkeit der inhalativen Boosterimpfung mit dem Vektorimpfstoff MVA-SARS-2-ST wird mithilfe einer Bronchoskopie geprüft. Außerdem wird die humorale und zelluläre Immunantwort vor und nach der Impfstoffgabe untersucht.

Die zugelassenen Impfstoffe gegen COVID-19 erzeugen eine vorübergehende Antikörper-Bildung und eine systemische T-Zellantwort, die vor einem schweren Krankheitsverlauf, aber nicht vor einer Infektion schützen. Insbesondere die Schleimhäute der Atemwege bilden durch die intramuskuläre Impfung mit den verfügbaren Impfstoffen keine Immunität aus. Zusammen mit der Medizinischen Hochschule Hannover, die auch Sponsor dieser wissenschaftsinitiierten klinischen Prüfung (sog. »Investigator-Initiated Trial«) ist, untersucht das Fraunhofer ITEM in einer Phase-I-Studie die Sicherheit und Wirksamkeit einer inhalativen Boosterimpfung mit dem Vektorimpfstoff MVA-SARS-2-ST. Dieser Impfstoff enthält eine abgeschwächte Form des Vacciniavirus (»Vacciniavirus Ankara«), das mit dem Pockenvirus verwandt, aber nicht vermehrungsfähig ist, seit Jahrzehnten als Plattform für die Impfstoffherstellung genutzt wird und nun gegen das S-Protein von SARS-CoV-2 entwickelt wurde.

Nachdem die nichtklinische Entwicklung erfolgreich durchgeführt und im Tiermodell der Nachweis erbracht wurde, dass es auf den Schleimhäuten des Respirationstrakts zu einer Immunantwort kommt, erfolgt nun die erste Untersuchung der Impfstoff-Inhalation beim Menschen. Neben der Erfassung der lokalen und systemischen Sicherheit wird dabei insbesondere die Wirksamkeit durch bronchoskopische Untersuchungen mit intensiver Charakterisierung der humoralen und zellulären Immunantwort vor und nach der Impfstoffgabe geprüft. Mit dem Abschluss der Studie wird Mitte 2023 gerechnet.

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Jens Hohlfeld

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Prof. Dr. Jens Hohlfeld

Bereichsleiter Atemwegsforschung

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