Nachweis von Markern für Bildung und Abbau von Kollagen in menschlichen PCLS

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Präzisionslungenschnitt aus einem menschlichen Lungentransplantat eines Patienten mit pulmonaler Fibrose. Durch die Immunfluoreszenz-Färbung leuchten Muskel-Aktinproteine rot und die Zellkerne erscheinen blau.

Der Begriff Lungenfibrose (LF) umfasst eine Reihe von schnell voranschreitenden Lungenerkrankungen, die vor allem durch gestörte Wundheilungsprozesse gekennzeichnet sind. Dadurch kommt es zur unkontrollierten Ablagerung von Proteinen aus der extrazellulären Matrix und folglich zur Zerstörung der Lungenarchitektur. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind bislang nur ungenügend erforscht. Im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie wurde berichtet, dass es bei zahlreichen Erkrankten nach ihrer Genesung von einer akuten COVID-19-Lungenentzündung zu einer fortgeschrittenen LF oder einer sog. PC-ILD (engl. »post-COVID interstitial lung disease«) kam. Dies zeigt, wie wichtig es ist, neue Biomarker für die verschiedenen Arten von LF zu finden.

Gemeinsam mit Industriepartnern haben Forschende vom Fraunhofer ITEM neue Daten zu Neoepitop-Biomarkern für die Bildung oder den Abbau von Kollagen Typ I, III und VI in vitalen Lungengewebeschnitten (PCLS) von Patienten mit LF publiziert (Hesse et al., 2022), wobei der Schwerpunkt auf der Wirkung einer Behandlung mit antifibrotischen Medikamenten lag. In der Studie zeigte Nintedanib einen Einfluss auf die PRO-C3- und C3M-Werte, was auf eine antifibrotische Wirkung von Nintedanib durch den Umbau von Kollagen Typ III hinweist. Eine Verknüpfung der Studie mit klinischen Daten ergab, dass C3M ein vielversprechender Biomarker für das Ansprechen auf eine Nintedanib-Therapie ist. Erneut haben sich PCLS hier als hochgradig translationales Modell erwiesen, um die der LF zugrunde liegenden Mechanismen zu untersuchen, die präklinische Entwicklung von Medikamenten voranzutreiben und Therapieentscheidungen in der Klinik zu unterstützen.

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Christina Hesse

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Arbeitsgruppenleiterin Respiratorische Pharmakologie

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