Ambrosiapollen im Visier: Ermittlung der Schwellendosis bei Heuschnupfenpatienten

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Pollen der Ambrosiapflanze kann schon in kleinen Mengen heftige allergische Reaktionen beim Menschen auslösen. Weil sich die aus Nordamerika stammende Ambrosia auch in Deutschland immer mehr ausbreitet, treten auch hier zunehmend allergische Erkrankungen auf.

Das als gesundheitsgefährdende Pflanze eingestufte beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia) stammt aus den USA und breitet sich, bedingt durch den Klimawandel, zunehmend in Nord- und Zentraleuropa aus. Ambrosiapollen wird eine hohe allergene Potenz zugeschrieben, insbesondere im Vergleich zu in Deutschland heimischen allergenen Pflanzen wie Süßgräsern und Laubbäumen (z. B. Birke). In einer vom Umweltbundesamt geförderten, explorativen klinischen Studie soll die Schwellendosis ermittelt werden, die jeweils bei Ambrosia- und Birkenpollenallergikern zur Auslösung allergischer Symptome führt. Mit einem neu entwickelten experimentellen Aufbau in der Fraunhofer Allergen Challenge Chamber (Fraunhofer ACC) ist es gelungen, die Pollenzufuhr in die Allergenkammer so fein zu dosieren, dass räumlich und zeitlich stabil sehr geringe Raumkonzentrationen, beispielsweise 10 Pollen/m³, erreicht werden können. Die Probanden werden in einer Screening-Exposition mit 1000 Pollen/m³ daraufhin getestet, ob sie leicht bis moderat auf die jeweiligen Pollen reagieren, um eine durchschnittlich reagierende Gruppe zu selektieren. Das weitere Studiendesign ist adaptiv geplant und neben einer Placebo-Exposition mit reiner Luft finden bis zu vier weitere Aufenthalte in der Fraunhofer ACC statt, bei der die Pollenkonzentration ergebnisabhängig erhöht oder erniedrigt wird. Der experimentelle Studienteil mit Birkenpollen erfolgte im Herbst 2022. Der Studienteil mit Ambrosiapollen ist für Herbst 2023 geplant.

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Jens Hohlfeld

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Prof. Dr. Jens Hohlfeld

Bereichsleiter Atemwegsforschung

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