Anwendung des Liquid-Biopsy-Konzepts zur Diagnostik von Hirntumoren

© Patrick Reinig
Mit Technologien wie der Analyse von Einzelzellen erarbeiten die Forschenden Strategien, um das Konzept der Flüssigbiopsie auf die Analytik von Liquor für die Diagnostik von Hirntumoren auszuweiten.

Primäre und sekundäre Tumoren des zentralen Nervensystems (ZNS) weisen nach wie vor eine ungünstige Prognose auf. Einer der Gründe hierfür ist, dass eine Gewebebiopsie bei inoperablen Tumoren und Tumorrezidiven aufgrund der Lokalisation im ZNS mit erheblichen Risiken für die betroffenen Patientinnen und Patienten verbunden ist. Forschende des Bereichs Personalisierte Tumortherapie am Fraunhofer ITEM in Regensburg arbeiten gemeinsam mit Ärzten aus den Studiengruppen »Primäre und sekundäre maligne Hirntumoren bei Erwachsenen« und »ZNS-Tumoren bei Kindern und Jugendlichen« des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF) daran, die Situation für die Patientinnen und Patienten durch neue Ansätze für die Analytik von Nervenwasser (Liquor cerebrospinalis) zu verbessern.

Mit Technologien, die ursprünglich für die Untersuchung von zirkulierenden Tumorzellen (CTC) und zellfreien Nukleinsäuren im Blut entwickelt wurden, erarbeiten die Partner gemeinsam Strategien, um das Konzept der Flüssigbiopsie (Liquid Biopsy) auf die Analytik von Liquor für die Diagnostik von Hirntumoren auszuweiten. Neben Verfahren zur Detektion von einzelnen Tumorzellen und der genetischen Analyse von DNA und RNA wird dabei insbesondere auch ein Augenmerk auf die Erarbeitung von Standards für die Präanalytik gelegt. Mit diesen Arbeiten wurde ein Rahmen geschaffen, der einen Einsatz dieses innovativen Ansatzes in multizentrischen klinischen Studien erlaubt.

Kontakt

Bernhard Michael Polzer

Contact Press / Media

Dr. Bernhard Michael Polzer

Arbeitsgruppenleiter Zelluläre und molekulare Diagnostik