Für die Identifikation von Inhibitoren der COVID-19 N-Protein-Funktion erhalten Forschende des Bereichs Personalisierte Tumortherapie des Fraunhofer ITEM und der Universität Regensburg (Lehrstuhl für Biochemie III, Institut für Mikrobiologie und Hygiene) sowie des Regensburger Unternehmens 2bind GmbH rund 384.000 Euro Fördermittel von der bayerischen Forschungsstiftung.
Ziel des Verbundes aus Zellbiologen, Drug-Discovery-Experten, Biochemikern sowie Virologen ist das Identifizieren von Wirkstoffen, die die Verpackung des SARS-CoV-2-Genoms in das Viruspartikel verhindern und somit dessen Vermehrung unterbinden. Die Verpackung des viralen Genoms in das Virus ist ein essenzieller Prozess im viralen Lebenszyklus, der so unterbrochen werden kann.
Im Rahmen des einjährigen Forschungsprojekts soll ein strukturbasiertes und zellulares Wirkstoff-Screening-System etabliert werden, das – ausgehend von Millionen von Molekülstrukturen – spezifische Interaktoren identifizieren kann. Weiterhin werden die Effekte dieser Wirkstoffe auf die Vermehrung und Infektiösität der Coronaviren in zellulären Systemen visualisiert und quantifiziert, um effiziente Therapeutika zu identifizieren. Diese ineinandergreifende „Screening-Pipeline" erlaubt die schnelle und zielgerichtete Identifizierung neuer Wirkstoffe zur Hemmung der SARS-CoV-2-Vermehrung.
Die Bayerische Forschungsstiftung richtete am 21. April 2020 einen temporären Förderschwerpunkt zur COVID-19-Forschung ein. Anträge wurden bis zum 30. Juni 2020 entgegengenommen. Der Förderschwerpunkt stieß auf eine überwältigende Resonanz. In einem stark wettbewerbsorientierten wissenschaftlichen Begutachtungsverfahren konnten sich nur die am besten bewerteten und vielversprechendsten Projekte durchsetzen. Nach einer ersten Förderentscheidung Anfang Juni hat die Forschungsstiftung jetzt für weitere 12 Projekte Zuschüsse in Höhe von insgesamt rund 3,3 Millionen Euro bewilligt.
Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin