Projekt iGUARD

Neue Entwicklungspipeline für RNA-basierte Medikamente gegen Viruserkrankungen

© Fraunhofer ITEM, Olga Danov
Präzisionslungenschnitte, die mit Parainfluenza-Viren (rot) infiziert sind (Zellkerne in Blau und Zilien in Grün dargestellt).

Mit dem Projekt iGUARD (integrated Guided Ultrafast Antiviral RNAi Drug development) entwickelt ein Forschungsteam um Prof. Armin Braun am Fraunhofer ITEM und Prof. Axel Schambach an der Medizinischen Hochschule Hannover RNA-basierte Wirkstoffe zur Bekämpfung von Viruserkrankungen. Die Medikamente sollen besonders schnell an unterschiedliche Viren angepasst werden können und so einen Schutz gegen neu aufkommende Infektionskrankheiten ermöglichen. Das iGUARD-Forschungsteam nimmt das Parainfluenza-Virus in den Fokus, das vor allem bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem schwere Atemwegsinfektionen hervorrufen kann. Ziel ist es, mithilfe der sogenannten RNA-Interferenz (RNAi) zu verhindern, dass sich das Virus im Körper vermehren und ausbreiten kann. Im Fall einer Virusinfektion werden kleine RNA-Fragmente (siRNAs) verabreicht, die gezielt die viralen mRNAs finden und abbauen, sodass sich das Virus nicht mehr vermehren kann. Die Wirksamkeit der RNAi-Wirkstoffe wurde bereits in humanen Gewebeschnitten und Zellkulturen erfolgreich getestet. Im nächsten Schritt sollen Effizienz und Sicherheit der RNAi-Kandidaten am Tiermodell überprüft werden. Außerdem soll das RNA-Therapeutikum durch Inhalieren direkt in die unteren Atemwege gebracht werden. Entsprechende Applikationssysteme werden bereits entwickelt. Das Projekt wird von der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) seit 2021 unterstützt und erhält jetzt eine Anschlussförderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro für ein weiteres Jahr.

Kontakt

Armin Braun

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Prof. Dr. Armin Braun

Bereichsleiter Präklinische Pharmakologie und Toxikologie

Telefon +49 511 5350-263