Neue präklinische Infektionsmodelle
Atemwegsinfektionen gehören zu den häufigsten Erkrankungen weltweit und verursachen Jahr für Jahr erhebliche wirtschaftliche Schäden. Sie können von Viren und Bakterien verursacht werden. Die Erreger befallen entweder die oberen oder unteren Atemwege, gelegentlich auch beide, und rufen eine Vielzahl unterschiedlicher Krankheitsbilder hervor. Neunzig Prozent der Infektionen im Bereich der oberen Atemwege sind auf Viren zurückzuführen. Bakterielle Infektionen des oberen Respirationstrakts sind deutlich seltener als Virusinfektionen. Eine Differenzierung ist jedoch schwierig, da die Symptome viraler und bakterieller Infektionen ähnlich sind.
Das Influenzavirus, das Parainfluenzavirus, das humane Rhinovirus (HRV) und das RSV-Virus (»respiratory syncytial virus«) sind Virustypen, die normale Erkältungen verursachen können. Dabei ist das Rhinovirus für über 80 Prozent aller Erkältungen verantwortlich. Bei immunkompetenten Erwachsenen verläuft die Infektion oftmals asymptomatisch oder verursacht nur einen einfachen Schnupfen. Bei immungeschwächten Patienten oder Menschen mit einer chronischen Atemwegserkrankung wie Asthma oder COPD hingegen kann eine Virusinfektion zu einer ernsthaften Verschlimmerung der Symptome führen. Das RSV-Virus ist der häufigste Erreger schwerer Atemwegsinfekte bei Kleinkindern.
Bei der bakteriellen Lungenentzündung handelt es sich um eine Infektion der Lunge, die ohne Behandlung zu einer schweren Erkrankung mit respiratorischer Insuffizienz oder gar zum Tod führen kann. Besonders bei chronisch kranken Menschen besteht ein erhöhtes Risiko, dass eine Lungenentzündung einen schweren Verlauf nimmt. Pseudomonas aeruginosa ist in diesem Zusammenhang der am häufigsten aus Patienten insolierte Erreger.
Am Fraunhofer ITEM verfügen wir über verschiedene Modelle, in denen wir eine Lungenentzündung nachbilden können: in vitro in Zellen oder Zelllinien, ex vivo in Lungengewebe sowie in vivo in Mäusen und Ratten.
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