Asthma zählt weltweit zu den häufigsten Lungenerkrankungen. Wesentliche Merkmale dieser Krankheit lassen sich ex vivo in frischen Lungenschnitten, sogenannten »Precision-Cut Lung Slices« (PCLS), darstellen. PCLS enthalten Epithelzellen, Fibroblasten, glatte Muskelzellen, Nervenfasern und sogar Immunzellen wie antigenpräsentierende Zellen und T-Zellen. Das Gewebe ist unvermindert vital. Die Zellen in den Gewebeschnitten interagieren miteinander und spiegeln dadurch die hochspezialisierte Funktion der Lunge wider.
Wir verwenden Lungengewebe von Versuchstieren und menschlichen Spendern. Das Gewebe wird ex vivo gegenüber Proteinen exponiert, die nachweislich in der Pathophysiologie des Asthma bronchiale eine wichtige Rolle spielen, beispielsweise IL-13. Ferner ist es möglich, das Gewebe gegenüber gängigen Allergenen wie Ovalbumin oder Hausstaubmilbenextrakt passiv zu sensibilisieren. Anschließend wird das Gewebe auf Immunreaktionen, Veränderungen im Zellphänotyp, Atemwegstoxizität sowie auf Verengungen und Erweiterungen der Atemwege und der Blutgefäße untersucht. Dadurch lassen sich Merkmale von Asthma erforschen – und zwar in unterschiedlichen Spezies einschließlich des Menschen. Nach unseren Ergebnissen sind die Reaktionen in PCLS in hohem Maße mit denen im lebenden Organismus vergleichbar. Sie können somit für prädiktive Aussagen zu Reaktionen in der Lunge herangezogen werden.