Nichtinvasive Verfahren als wertvolle Ergänzung
Bislang erfolgte die Messung der Entzündungsschwere überwiegend durch Gewinnung von Proben aus den Atemwegen bzw. der Lunge. Dazu wurde entweder durch ausgelösten Hustenreiz Sputum gewonnen (induziertes Sputum) oder eine Atemwegsspiegelung durchgeführt, um Zellen der Lunge mittels Bürstenabstrichen oder Lungenspülung zu gewinnen. Diese Verfahren können sehr sicher durchgeführt werden und liefern wichtige Informationen über die Zusammensetzung und den Aktivierungszustand der Zellen in Atemwegen und Lunge. Allerdings gehen sie mit einer gewissen Belastung der Studienteilnehmer einher, sodass nichtinvasive Verfahren, die ohne Eingriff in den Körper oder ohne Probenprovokation auskommen, eine wertvolle Ergänzung bei der Erforschung der Wirksamkeit von Arzneimitteln darstellen.
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein solches nichtinvasives Verfahren, bei dem Bildaufnahmen der menschlichen Lunge erstellt werden. Ziel der aktuellen Forschung ist es nun, durch eine Verbesserung der Aufnahmetechnik nicht nur Strukturen der Lunge darzustellen, sondern entzündliche Vorgänge sichtbar zu machen. Im Rahmen der Atemwegsentzündung kommt es zum Einstrom von Flüssigkeit ins Gewebe, zur Verminderung der lokalen Belüftung und Durchblutung sowie zur Verminderung des Gasaustauschs im Lungengewebe. Diese Phänomene lassen sich durch die bildgebende Diagnostik mittels MRT darstellen, indem die vorhandenen Verfahren der Magnetresonanztomographie weiterentwickelt werden. Neben klassischen protonen-basierten Sequenzen kommen insbesondere funktionelle Untersuchungssequenzen zum Einsatz. Darüber hinaus werden Verfahren entwickelt, die statt des klassischen protonen-basierten MRT eine Kontrastverstärkung in der Lunge durch den Einsatz von gasförmigem Kontrastmittel erreichen.