Zukunftstechnologie – DNA als Datenspeicher
Das weltweite Datenvolumen hat sich allein in den letzten drei Jahren verdoppelt. Heutzutage entstehen täglich Datensammlungen in der Größe von mehreren Terabytes. Ein Großteil dieser Daten wird nach 90 Tagen archiviert mit dem Ziel, diese lange aufzubewahren. Insbesondere für derartige Daten, auf die vergleichsweise selten zugegriffen wird, besteht die Notwendigkeit einer sicheren, langfristigen, aber preiswerten Aufbewahrung in hoher Komprimierung.
DNA ist nicht nur Speichermedium für genetische Informationen, sondern kann auch zur Speicherung von Daten genutzt werden – eine Zukunftstechnologie, die aktuell in Europa noch wenig erforscht ist. Die wesentliche Voraussetzung für die Entwicklung eines biologischen Massendatenspeichers mit hoher Speicherdichte und Beständigkeit ist eine deutliche Verbesserung der DNA-Synthese, für die es bislang noch keine Hochdurchsatz-Technologie gibt. Bisherige Synthese-Ansätze sind insbesondere bei der Produktion langer DNA-Segmente sehr wenig effizient und generieren Ungenauigkeiten, deren Korrektur zeitaufwändig und teuer ist. Darüber hinaus ist die Gerätetechnik bislang äußerst platz- und kostenintensiv.
Das Potenzial dieses Forschungsfelds adressiert nun ein Konsortium aus Fraunhofer-Instituten, um Know-how aus Ingenieurswissenschaft, Mikroelektronik, Informatik und Biotechnologie zusammenzuführen.