Projekt ImSAVAR

Neue Modellsysteme zur Evaluierung von Biopharmaka entwickeln und bewerten

Für die Behandlung von Krankheiten, denen eine Dysregulation des Immunsystems zugrunde liegt, wie beispielsweise Krebs- und Autoimmunerkrankungen, rücken vor allem Therapien in den Mittelpunkt, die das Immunsystem beeinflussen. Um solche immunmodulierenden Therapieansätze adäquat bereits in der nichtklinischen Phase testen zu können, müssen geeignete Testsysteme entwickelt und angepasst werden. Diese Entwicklung zur verbesserten Übertragbarkeit von vorklinischen Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten auf die Erstanwendungen am Menschen (First-in-Human-Studien) steht im Fokus der von der Innovative Medicines Initiative (IMI) geförderten Plattform »Immune Safety Avatar«, kurz imSAVAR.

© Fraunhofer ITEM, Ralf Mohr
Im Projekt ImSAVAR werden innovative Modellsysteme entwickelt.

Das Fraunhofer ITEM ist als Teil dieses EU-Konsortiums primär in zwei Arbeitspaketen involviert: »Immunonkologische Modelle« und »Modelle für immuninflammatorische Erkrankungen«. Für die erste Fallstudie wurde das Interleukin-2 (IL-2) als Therapie zur Behandlung von Krebs-, aber auch von Autoimmunerkrankungen ausgewählt. Die IL-2-Therapie galt lange Zeit als vielversprechend. Aufgrund der massiven Nebenwirkungen in der klinischen Anwendung wurde die Verwendung jedoch stark eingeschränkt. Da es an nichtklinischen Modellen fehlte, die die individuellen Interaktionen des menschlichen Immunsystems im pathogenen Zustand genau erfassen, konnten Nebenwirkungen, wie beispielsweise Hautausschläge, in der nichtklinischen Phase seinerzeit jedoch nicht abgebildet werden. Um die Sicherheit auch von zukünftigen Medikamenten besser beurteilen zu können, entwickeln Forschende des Fraunhofer ITEM innovative Modellsysteme für die Evaluation immunmodulierender Therapeutika. Dabei dienen sogenannte »immune-related adverse outcome pathways« (irAOPs) als Grundlage zur Verknüpfung einzelner klinischer Beobachtungen in einem größeren Gesamtbild. Durch die irAOPs können mögliche zelluläre und molekulare Schlüsselereignisse identifiziert und potenzielle Marker abgeleitet werden, die Hinweise auf mögliche Nebenwirkungen geben.

Ihre Ansprechpartnerin

Charline Sommer

Contact Press / Media

Charline Sommer

Präklinische Pharmakologie und Toxikologie