Neuer Ansatz zur Behandlung von Bronchiektasen

Proband beim Lungenfunktionstest in einer Kammer; eine Arzthelferin schaut auf einen PC-Bildschirm.
© Fraunhofer ITEM, Felix Schmitt
Bronchiektasen führen zu einer Verschlechterung der Lungenfunktion.

Bronchiektasie ist eine chronische Lungenerkrankung, bei der sich die Atemwege irreversibel erweitern, was Entzündungen, Infektionen und Gewebeschäden begünstigt. Dies führt zu einer Verschlechterung der Lungenfunktion und zu einem erhöhten Risiko für Krankheitsschübe. Ein zentraler Faktor ist die chronische neutrophile Entzündung, die durch überaktive Enzyme wie neutrophile Elastase (NE) und Proteinase 3 (PR3) gefördert wird.

Ein neu entwickelter Wirkstoff, der im Fraunhofer ITEM in einer Phase-I-Studie an gesunden Probanden getestet wurde, zielt darauf ab, diese Enzyme durch Hemmung des Enzyms Cathepsin C zu blockieren. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass der Wirkstoff als sicher und gut verträglich angesehen werden kann. Es wurde darüber hinaus nachgewiesen, dass der Wirkstoff Cathepsin C und damit die Aktivität von NE und PR3 dosisabhängig hemmt.

Diese vielversprechenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Wirkstoff das Potenzial hat, die Entzündungsprozesse und Gewebeschäden bei Bronchiektasen zu reduzieren. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen sowie auf den Erkenntnissen von weiteren Phase-I-Studien läuft derzeit ein internationales Phase-2-Programm, um die Wirkung des Wirkstoffs bei Patientinnen und Patienten mit Bronchiektasen weiter zu untersuchen. Der Wirkstoff könnte ein wichtiger Schritt zu einer gezielten und effektiveren Therapie dieser belastenden Erkrankung sein.

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Philipp Badorrek

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Dr. Philipp Badorrek

Stellvertretender Bereichsleiter Atemwegsforschung & Abteilungsleiter Klinische Atemwegsforschung

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