Methodenentwicklung im Fraunhofer-Allergenprovokationsraum

© Fraunhofer ITEM, Ralf Mohr
Die Hausstauballergen-Partikel werden im Allergenprovokationsraum mithilfe einer Vorrichtung, die an eine grüne Palme erinnert, gleichmäßig im Raum verteilt.

Im Allergenprovokationsraum am Fraunhofer ITEM kann in einem patentierten Verfahren handelsübliche Allergenlösung mit Laktoselösung vermischt, sprühgetrocknet und als größendefinierte Allergen-Laktose-Partikel in der Allergenkammer verteilt werden. Mit diesem Verfahren wurden in der Vergangenheit klinische Prüfungen mit Haustauballergen durchgeführt. Die Laktoselösung in der benötigten Konzentration ist jedoch nicht als Handelsware erhältlich, sie muss eigens für die klinischen Prüfungen hergestellt werden. Für diesen Herstellungsschritt müssen zahlreiche regulatorische Vorgaben befolgt und Qualitätssicherungsschritte durchgeführt werden, was den Prozess sehr zeitaufwendig und teuer macht.

Ziel der nun durchgeführten Methodenentwicklungsstudie war es, zu untersuchen, ob die Laktoselösung durch Natriumchloridlösung (NaCl-Lösung) ersetzt werden kann, denn diese kann unkompliziert kommerziell bezogen werden. In einem kontrollierten Design wurden Patienten mit Haustauballergie und allergischem Schnupfen fünfmal für jeweils vier Stunden im Allergenprovokationsraum mit fünf verschiedenen Atmosphären exponiert: Mit reiner Luft, nur mit Laktose-Partikeln, nur mit NaCl-Partikeln, mit Laktose-Hausstaub-Partikeln und mit NaCl-Hausstaub-Partikeln.

Das Ergebnis: Es gab keinen Unterschied zwischen Laktose- und NaCl-Partikeln als Träger des Allergens. Damit haben die Forschenden ihr Modell der Allergenprovokation mittels Allergenlösungen maßgeblich weiterentwickelt. Zukünftig können solche Allergenkammerstudien schneller und mit weniger Kosten umgesetzt werden.

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Philipp Badorrek

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Dr. Philipp Badorrek

Stellvertretender Bereichsleiter Atemwegsforschung & Abteilungsleiter Klinische Atemwegsforschung

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