
Zur Bewertung von spontan auftretenden proliferativen Veränderungen in Langzeitstudien an Nagern wurde am Fraunhofer-Institut in Hannover (zu der Zeit unter dem Namen Fraunhofer ITA) eine Datenbank entworfen und das Projekt in Zusammenarbeit mit Pharma- und Chemieunternehmen 1988 gestartet. Bis heute sind in diese Datenbank namens RITA (Registry of Industrial Toxicology Animal-data) 345 Studien mit mehr als 125 000 durch Fraunhofer-Pathologen überprüften Einzelbefunden von Kontrolltieren eingegangen.
Ein wichtiger Grundstein war die gemeinsame Erarbeitung einer standardisierten Nomenklatur für die histopathologischen Befunde und die Definition eindeutiger diagnostischer Kriterien. Diese wurden unter der Schirmherrschaft von IARC und WHO publiziert und den RITA-Mitgliedern unter dem Namen RENI (REgistry Nomenclature Information system) elektronisch zur Verfügung gestellt. Dessen Öffnung 2007 als goRENI (global open RENI) mündete bis 2019 in eine globale Überarbeitung der Befunde und die Übernahme dieser harmonisierten Nomenklatur in das sogenannte SEND-Format (Standard for Exchange of Nonclinical Data) der FDA.
Die bewährte Datenvalidierung wurde über die Jahre beibehalten, indem nur langjährig erfahrene Pathologinnen und Pathologen die Befunde initial überprüfen und diese dann, wenn nötig, in einem großen Kreis mit weiteren Pathologen diskutieren. Allerdings wurden insbesondere elektronische Hilfsmittel stark weiterentwickelt. Dies betrifft alle Arten des Datentransfers, aber auch die Digitalisierung von Gewebeschnitten und Abstimmungstools, um die Diskussionen im Web zu ermöglichen.