Aktionsplan zur Integration neuer methodischer Ansätze in die Risikobewertung
Ergebnisse aus Tierstudien, wie sie häufig zum Zweck der Risikobewertung abgefragt werden, sind wenig oder kaum geeignet, um die beobachtete Toxizität mit Erkenntnissen zum zugrundeliegenden Mechanismus auf molekularer Ebene zu untermauern. Alternative Methoden, sogenannte »new-approach methodologies« (NAMs), bei denen humanrelevante In-vitro-Verfahren, neue analytische Methoden und computergestützte Verfahren kombiniert werden, sind vielversprechende Ansätze, um diese Lücke zu schließen.
Hauptziel eines von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) beauftragten Projekts ist es, Prioritäten für die Einbindung von NAMs in die regulatorische Charakterisierung der Gefahren und Risiken von Chemikalien in Lebens- und Futtermitteln vorzuschlagen. Dazu wurden Schwerpunkte aus den fünf Forschungsbereichen Toxikodynamik, Toxikokinetik, Exposom, gefährdete Bevölkerungsgruppen und Datenintegration ermittelt. Ein Hauptaugenmerk galt dem Reifegrad der alternativen Methoden und Konzepte für den regulatorischen Einsatz – beginnend mit der Forschungsebene über die Validierung in situ bis hin zur Akzeptanz durch die Behörden. Um die Relevanz der fünf Forschungsbereiche für die Reduzierung, Verfeinerung und den Ersatz von Tierversuchen (3R-Prinzip) zu bestimmen, wurden Herausforderungen und Hindernisse ermittelt und die zum Teil erheblichen Datenlücken analysiert.