Innovative Chipzytometrie: RLS-0071 reduziert Neutrophilie in den Atemwegen

Mikroskopische Aufnahme von blau leuchtenden Zellen.
© Fraunhofer ITEM
Zellen im induzierten Sputum, die mit Oberflächenmarkern gefärbt wurden.

Neutrophilie in den Atemwegen ist eine zelluläre Reaktion, die eng mit Entzündungsprozessen bei Erkrankungen wie akutem Lungenversagen, schwerem Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) verbunden ist. Dabei spielt die Aktivierung neutrophiler Granulozyten eine zentrale Rolle. Die derzeitigen Methoden erlauben es nicht, den Aktivierungsstatus dieser Zellen auf Einzelzellebene zu erfassen. Die Chipzytometrie, eine Kombination aus Antikörperfärbung und Mikroskopie, ermöglicht erstmals die detaillierte Detektion der Neutrophilen-Aktivierung auf Einzelzellebene.

Das neuartige entzündungshemmende Peptid RLS-0071 zeigte in einem Humanmodell für eine Endotoxin-Belastung, bei dem LPS inhaliert wird, vielversprechendes Potenzial, die Neutrophilie in den Atemwegen zu reduzieren. Forschende des Fraunhofer ITEM nutzten die Chipzytometrie, um in Proben aus induziertem Sputum die Auswirkungen von RLS-0071 auf die Anzahl neutrophiler Granulozyten, deren Aktivierungsmarker sowie die intrazellulären Effektormoleküle Myeloperoxidase (MPO) und neutrophile Elastase (NE) zu untersuchen.

Die automatisierte Auswertung lieferte präzise Einblicke in die Neutrophilenpopulation. Die Ergebnisse zeigten eine deutliche Reduktion der Anzahl und Aktivierung neutrophiler Granulozyten im induzierten Sputum nach der Behandlung mit RLS-0071. Gleichzeitig wurde eine verringerte Konzentration von MPO und NE im Sputumüberstand festgestellt, die mit einer reduzierten intrazellulären Färbung dieser Moleküle in Neutrophilen einherging.

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Meike Müller

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Dr. Meike Müller

Abteilungsleiterin Biomarkeranalytik und -entwicklung

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