Inhalationstoxizität von Niob

© Fraunhofer ITEM
Das Schwermetall Niob – im Bild eine elektronenmikroskopische Aufnahme von Diniobpentaoxid-Pulver – verleiht Werkstoffen eine erhöhte Festigkeit. Forschende am Fraunhofer ITEM haben untersucht, wie toxisch Niob auf den Respirationstrakt wirkt.

Die in der industriellen Arbeitswelt auftretenden Fein- und Nanostäube sind für die Arbeitssicherheit hoch relevant. Sie werden daher seit Langem vom Gesetzgeber reglementiert, um Lungenerkrankungen wie Fibrose, Silikose oder gar Lungentumore bei Beschäftigten zu verhindern. Durch die Festsetzung von Grenzwerten soll eine gesundheitliche Gefährdung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, insbesondere durch Lungenerkrankungen, auch bei langer Exposition verhindert werden.

Das chemische Element Niob wird für den industriellen Gebrauch in großen Tonnagen vermarktet. Niob verleiht Werkstoffen eine erhöhte Festigkeit und wird unter anderem als Legierungszusatz in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt. Außerdem wird Niob häufig in der Nukleartechnik, in Schweißelektroden, in Kondensatoren, in Halogenglühlampen, in Katalysatoren und zur Oberflächenbeschichtung von Implantaten verwendet. In einer am Fraunhofer ITEM durchgeführten Tierstudie wurde das toxische Potenzial von Diniobpentaoxid im Respirationstrakt untersucht. In dieser inhalativen Studie über einen Zeitraum von 90 Tagen konnte eine Dosis ermittelt werden, bei der keinerlei Effekte auftreten. Im nächsten Schritt wird ein Grenzwert abgeleitet und daraus können Maßnahmen für den sicheren Umgang am Arbeitsplatz oder auch für den Endverbraucher definiert werden. Diniobpentaoxid erwies sich in der Studie als sogenannter Inertstaub, also als Stoff, bei dem keine schädigende Wirkung auf den menschlichen Körper erkennbar ist.

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Gustav Bruer

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Dr. Gustav Bruer

Abteilungsleiter Inhalationstoxikologie

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