Mikroplastik inhalationstoxikologisch bewerten: ein Weg zu einer mehrstufigen Strategie

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Weniger offensichtlich als der Plastikmüll in der Umwelt ist Mikroplastik – Plastikteile kleiner als 5 mm im Durchmesser. Für die Bewertung des Risikos, das von eingeatmetem oder verschlucktem Mikroplastik ausgeht, gibt es bislang kein standardisiertes Verfahren.

Mikroplastik (MP) löst als neuer Schadstoff große Besorgnis in der Öffentlichkeit aus. Für die Risikobewertung beim Menschen gibt es bislang weder für inhaliertes noch für verschlucktes MP ein standardisiertes Verfahren. Es fehlen geeignete Referenzmaterialien, Nachweis und Dosisfestlegung sind analytisch schwierig und es liegen keine Informationen über humantoxikologisch relevante physikalisch-chemische Eigenschaften von MP-Materialien vor. Eine weitere Herausforderung für die Forschenden ist die Entwicklung eines mehrstufigen Prüfungs- und Bewertungsansatzes, der hauptsächlich auf mechanistischen Beweisen aus humanen In-vitro-Modellen basiert. Forschende am Fraunhofer ITEM befassen sich mit diesen Themen in zwei Projekten: Das kürzlich von Plastics Europe gestartete Projekt »Brigid« nimmt die orale Aufnahme ins Visier, während das Cefic-LRI-Projekt darauf abzielt, einen mehrstufigen Bewertungsansatz für inhalierbare MP zu entwickeln.

Forschende haben zunächst geeignete Verfahren zur Erzeugung von MP-Referenzpartikeln mit einer oberen Größenfraktion < 10 µm auf der Grundlage der Lösungsmittelfällung entwickelt. Zurzeit entwickeln sie Verfahren zur Visualisierung und Quantifizierung von MP-Partikeln in Zellen und biologischen Matrices. Ziel der nächsten Phase des Cefic-LRI-Projekts ist die Bestimmung von MP-Deskriptoren, die für die inhalative Toxizität ausschlaggebend sind, und letztlich die Festlegung einer Rangfolge dieser Deskriptoren nach ihrer Relevanz bei der Bewertung möglicher Gesundheitsgefahren für den Menschen durch Inhalation.

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Tanja Hansen

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Dr. Tanja Hansen

Abteilungsleiterin Mechanistische Toxikologie

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