Acetylsalicylsäure und Salicylsäure hemmen die SARS-CoV-2-Replikation in menschlichen Präzisionslungenschnitten

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© Fraunhofer ITEM, Ralf Mohr
Acetylsalicylsäure und Salicylsäure verhinderten in menschlichen Präzisionslungenschnitten nicht das Eindringen des Virus in die Zellen, verringerten aber die SARS-CoV-2-RNA-Expression.

Aspirin mit seinem Wirkstoff Acetylsalicylsäure zeigt in hohen Konzentrationen eine antivirale Wirkung gegen Rhino- und Influenzaviren. Katherina Sewald und ihr Team haben zusammen mit Forschenden der Julius-Maximilians-Universität Würzburg untersucht, ob Acetylsalicylsäure und sein Metabolit Salicylsäure SARS-CoV-2 hemmen, da sie möglicherweise ähnliche Wege wie Influenzaviren nutzen. Die mit den beiden Verbindungen behandelten Zellen wurden mit SARS-CoV-2 infiziert und die Virusreplikation wurde mittels RT-qPCR analysiert. Die Verbindungen unterdrückten die Replikation von SARS-CoV-2 in Zellkulturen und auch in menschlichen Präzisionslungenschnitten um zwei Größenordnungen. Acetylsalicylsäure und Salicylsäure verhinderten nicht das Eindringen des Virus in die Zelle, führten aber nach 24 Stunden zu einer geringeren viralen RNA-Expression – ein Hinweis darauf, dass die Signalwege der Zelle nach dem Viruseintritt gehemmt werden. Inwiefern Acetylsalicylsäure und Salicylsäure auch die Viruslast bei Patienten senken könnten, muss in prospektiven klinischen Studien weiter untersucht werden.

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