Publikation über die Sequenzierung von Einzelzell-miRNA
Methodenvergleich und Anwendung auf Zelllinien und zirkulierende Lungentumorzellen
Zehntausende von kleinen nicht-kodierenden RNAs werden vom menschlichen Genom transkribiert. Obwohl sie nicht in Proteine übersetzt werden, tragen diese Moleküle wesentlich zu physiologischen und pathologischen Prozessen bei. Am besten sind die Mikro-RNAs (miRNAs) untersucht. Diese 20 bis 25 Nukleotide langen Moleküle sind wichtige posttranskriptionelle Regulatoren und sind evolutionär sehr gut konserviert. Sie binden an komplementäre Regionen von zellulären mRNAs, was zum Abbau oder zur Unterdrückung der Translation dieser mRNAs führt. Bei Krebserkrankungen ist die Transkription vieler miRNAs verändert. Sie eignen sich daher als diagnostische oder prognostische Biomarker. Mehr noch, sie sind vielversprechende neue Medikamente oder therapeutische Zielstrukturen. Diese vielversprechenden klinischen Anwendungen von miRNAs erfordern jedoch Methoden zur genauen und reproduzierbaren Quantifizierung der gesamten miRNA-Expression.
Der Institutsbereich Personalisierte Tumortherapie am Standort Regensburg hat in einer Studie neue Daten zur miRNA-Sequenzierung einzelner Zellen veröffentlicht. In einem systemischen Ansatz hat das Team um Dr. Sarah Hücker und Dr. Stefan Kirsch 19 verschiedene Methoden zur Einzelzell-Sequenzierung von miRNAs sorgfältig verglichen und einzelne Zellen verschiedener Zelllinien sowie zirkulierender Tumorzellen von Patientinnen und Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs entsprechend des optimalen Protokolls sequenziert. Die erhobenen Daten liefern den nützlichen Vergleich von Leistung und Qualität der verschiedenen Sequenzierungsprotokolle – und sie zeigen, dass Einzelzell-miRNA-Profile als potenzielle Biomarker dienen können.
Die Publikation »Single-cell microRNA sequencing method comparison and application to cell lines and circulating lung tumor cells« ist in Nature Communications erschienen.