Herausforderungen in der Versorgung von Frühgeborenen

In der heutigen medizinischen Landschaft steht die Versorgung von Frühgeborenen vor großen Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf Atemwegserkrankungen und Lungenschäden. Weltweite Statistiken zeigen, dass jedes Jahr etwa 14,8 Millionen Babys zu früh geboren werden, von denen etwa 34 Prozent an schweren Atemwegserkrankungen leiden. Besonders schwerwiegend ist dieses Problem bei extremen Frühgeburten (vor der 23. Schwangerschaftswoche), wobei Studien aus den USA eine Sterblichkeitsrate von bis zu 43 Prozent belegen.
Es ist bekannt, dass eine frühzeitige systemische Verabreichung von Kortikosteroiden (vor dem 7. postnatalen Tag) das Auftreten von bronchopulmonaler Dysplasie (BPD) und die Sterblichkeit verringert. Diese Art der Verabreichung ist jedoch mit einem erhöhten Risiko für Hyperglykämie, Bluthochdruck, gastrointestinalen Blutungen, gastrointestinalen Perforationen und Wachstumsstörungen verbunden. Der Zusammenhang zwischen der frühen (<7 Lebenstage) systemischen Verabreichung von Kortikosteroiden und ihren negativen Auswirkungen auf die neurologische Entwicklung hat letztlich zu einer Verringerung des Einsatzes von Kortikosteroiden bei beatmeten Frühgeborenen geführt.
Eine Alternative zur systemischen Verabreichung ist die frühe, lokale Verabreichung durch Inhalation direkt in die Lunge. Es ist hinreichend belegt, dass die lokale Inhalation, wenn sie effizient ist, grundsätzlich erfolgreich sein kann und die Inzidenz von BPD und Mortalität ohne die damit verbundenen systemischen Nebenwirkungen reduziert.