Titandioxid im Visier der Toxikologen

© Fraunhofer ITEM, Ralf Mohr
Messung von Lungeneffekten, u. a. durch Zählen der Zellen aus einer bronchoalveolären Lavageflüssigkeit.

Titandioxid, TiO2, ist ein natürlich vorkommendes, vielseitiges Mineral, das in zahlreichen Produkten des täglichen Gebrauchs verwendet wird. Viele TiO2-Stäube wurden als toxikologisch inert eingestuft.

TiO2 wird häufig in einer Reihe von Produkten eingesetzt, darunter Kosmetika, Pharmazeutika, Kunststoffe und Beschichtungen. Relevante Expositionswege für Hersteller und Verbraucher sind in erster Linie die Inhalation, gefolgt von Hautkontakt und oraler Aufnahme.

Je nach Kristallinität, Form und Größe der Partikel sowie etwaiger Oberflächenbehandlung existieren eine Reihe von verschiedenen Formen und Qualitäten von TiO2. Vor diesem Hintergrund wird TiO2 derzeit einer Stoffbewertung gemäß EU-REACH-Verordnung im Rahmen des Community Rolling Action Plan der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) unterzogen. Im Rahmen ihrer Bewertung fordert die ECHA zusätzliche Toxizitätstests verschiedener TiO2-Qualitäten.

Forschende des Fraunhofer ITEM untersuchen in einem umfassenden Screening 13 TiO2-Stäube, um das Wirkungsspektrum nach Exposition der Lunge zu charakterisieren.

Als Indikator für eine mögliche gentoxische Wirkung nutzen die Forschenden den Comet-Assay, einen diagnostischen Test für DNA-Schäden. Die Ergebnisse dieser Studien werden weitere Sicherheitsdaten zur Verwendung von TiO2 liefern.

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Gustav Bruer

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Dr. Gustav Bruer

Abteilungsleiter Inhalationstoxikologie

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