Zelluläre Liquid Biopsy: Ein Meilenstein für die personalisierte Medizin bei seltenem Speicheldrüsenkrebs

Grafische Darstellung zur Anwendung der Flüssigbiopsie in der personalisierten Medizin für Patientinnen und Patienten mit Speicheldrüsenkrebs (SGC)
© Fraunhofer ITEM
Von der Flüssigbiopsie bis hin zum erfolgversprechenden Medikament: Mithilfe der Flüssigbiopsie kann die personalisierte Medizin für Patientinnen und Patienten mit Speicheldrüsenkrebs (SGC) und anderen seltenen Tumorarten verbessert werden.
Aufnahme einer 3D-Tumoroid-Kultur (Organoid)
© Fraunhofer ITEM
Organoide – 3D-Tumoroid-Kulturen – werden für funktionelle und automatisierte Tests zur Medikamentensensitivität genutzt.

Forschende des Bereichs »Personalisierte Tumortherapie« am Fraunhofer ITEM in Regensburg haben in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Regensburg eine Studie durchgeführt, die die innovative Anwendung der zellulären Liquid Biopsy (cLB) beleuchtet. Diese Methode, ein zentraler Kompetenzbereich des Fraunhofer ITEM, zielt darauf ab, die personalisierte Medizin für Patientinnen und Patienten mit Speicheldrüsenkrebs (SGC) und anderen seltenen Tumorarten zu verbessern. Die Ergebnisse dieser Forschung wurden kürzlich im Journal »Molecular Oncology« publiziert (DOI: 10.1002/1878-0261.13741).

Die Publikation thematisiert die kritischen Herausforderungen, mit denen SGC-Patienten konfrontiert sind, denen häufig nur eingeschränkte Therapieoptionen zur Verfügung stehen. Durch den Einsatz von cLB-Techniken wie CTC-Zählung, Biomarker-Expressionsanalysen und Einzelzellsequenzierung gewannen die Forschenden wertvolle Erkenntnisse in die molekularen Mechanismen von SGC. Zudem konnten sie den Krankheitsverlauf und das Therapieansprechen schneller überwachen und bewerten als mit den derzeit üblichen klinischen Verfahren, z. B. Positronen-Emissions-Tomographie (PET).

Die Forschenden am Fraunhofer ITEM etablierten außerdem erfolgreich CTC-abgeleitete 3D-Tumoroid-Kulturen und nutzten diese für das molekulare Profiling (DNA, RNA, Protein), für Zielvorhersagen sowie für funktionelle und automatisierte Tests zur Medikamentensensitivität. Die Analysen konnten in einem zeitlichen Rahmen durchgeführt werden, der für die Behandlung von Patienten klinisch relevant war. Das bedeutet, dass mit den gewonnenen Daten und etablierten Arbeitsabläufen Laborergebnisse unmittelbar in der Klinik genutzt und die Behandlungsergebnisse der Patienten verbessert werden.

Es sind weitere Studien erforderlich, um zu verstehen, wie genau CTC-basierte Modelle die aktuelle Situation von Patientinnen und Patienten abbilden. Daher zielt die Forschung am Fraunhofer ITEM darauf ab, in Zusammenarbeit mit medizinischen Fachkräften die Behandlungsergebnisse von Patienten mit seltenen Krebserkrankungen wie SGC zu verbessern.

Kontakt

Christian Werno

Contact Press / Media

Dr. Christian Werno

Abteilungsleiter Molekulare und funktionale Assays

Nataša Stojanović

Contact Press / Media

Dr. Nataša Stojanović

Bereich Personalisierte Tumortherapie

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