Technische Assistentin Präklinische Pharmakologie und In-vitro-Toxikologie
Sauberes und exaktes Arbeiten mit winzigen Mengen genetischen Materials – das gehört zum Arbeitsalltag von Annika Klauke. Sie ist Technische Assistentin in der Abteilung Präklinische Pharmakologie und In-vitro-Toxikologie. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen ist sie über die Jahre tief in das molekularbiologische Arbeiten mit RNA und DNA eingetaucht und hat sich so eine Expertise erarbeitet, die auf diesem Gebiet notwendig ist, um valide Forschungsergebnisse zu bekommen. Insbesondere wenn es darum geht, komplexe Proben zu analysieren.
Ihre Leidenschaft für die Molekularbiologie hat Annika Klauke schon früh entdeckt – zuerst durch ein kleines Praktikum bei ihrer Tante, die als Biologin in einem molekularbiologischen Labor promovierte, und dann während ihrer Ausbildung zur Landwirtschaftlich-technischen Assistentin. Wenngleich sie als Azubi gelernt hat, was die optischen Anzeichen für eine gute Legehenne sind, hat sie sich doch am meisten für das molekularbiologische Arbeiten im Labor begeistert. Direkt nach ihrer Ausbildung, mit gerade einmal 17 Jahren, ist Annika Klauke am Fraunhofer ITEM als molekularbiologische Laborantin gestartet. »Ich habe es geliebt, in den sehr gut ausgestatteten Labors in einem wirklich tollen Team zu arbeiten – auch wenn es an manchen Tagen spät wurde. Und noch heute sind wir Teamkolleginnen und -kollegen von damals eng befreundet«, erzählt sie. Sie mag es sehr, einen sinnvollen Job zu machen, indem sie einen kleinen Beitrag zu einem großen Ganzen leistet, wie zum Beispiel in dem großen Projekt ExITox-II – Explain Inhalation Toxicity II. In diesem vom BMBF geförderten Projekt sollte eine integrierte Teststrategie zur Risikobewertung der inhalativen Toxizität von Substanzen im Menschen bei wiederholter Exposition entwickelt werden, um De-novo-Tierversuche damit ersetzen zu können. Dafür wurden auch genomweite Transkriptomanalysen in humanen Lungenpräzisionsschnitten und Zellkulturen durchgeführt. Im Zuge dessen hatte die Laborantin gemeinsam mit Teamkolleginnen die Gelegenheit, drei Analysemethoden – RT-qPCR, HTS-Verfahren und Microarrays – direkt anhand desselben Probenmaterials miteinander zu vergleichen. Sie konnten zeigen, dass die mit allen drei Analysemethoden erhobenen Daten perfekt übereinstimmten, das Team also absolut valide Daten produziert hatte.
Ein ganz anderer Aspekt ihrer Arbeit ist ihre Aufgabe als Ausbilderin. Seit mehr als zehn Jahren kümmert sich Annika Klauke um die Ausbildung von Biolaborant*innen am Fraunhofer ITEM. Sie ist außerdem Mitglied des Prüfungsausschusses bei der Industrie- und Handelskammer Hannover. Dort prüft sie Biolaborant*innen oder – zwecks Anerkennung ihrer Ausbildung – auch ausländische Praktikant*innen, darunter auch einige aus Syrien und der Ukraine, die am Institut ein Praktikum absolviert haben.
»Im Gegensatz zu dem Arbeiten im Labor, das eher kleinteilig und äußerst sauber ist, genieße ich es, mit den Händen in der Erde zu arbeiten«, sagt Annika Klauke über ihr Hobby, das Gärtnern in ihrem eigenen Garten, den sie naturnah und insektenfreundlich gestaltet, oder auch in der solidarischen Landwirtschaft, in der sie gemeinsam mit anderen Biogemüse anbaut und erntet. Ihr ausgleichendes Hobby empfindet sie auch als sinnvoll – ebenso wie ihre Arbeit im Labor.