Annika Wittig

Projektleiterin und Studienkoordinatorin Klinische Atemwegsforschung

Das Wohl der Probandinnen und Probanden in klinischen Studien steht immer an erster Stelle. Dabei spielen nicht nur gesundheitliche Aspekte eine Rolle, sondern auch die Einverständniserklärung auf der Grundlage umfassender Information sowie der Schutz der Daten, insbesondere der Gesundheitsdaten. Die sogenannte »Gute klinische Praxis« (GCP, good clinical practice) bildet das Regelwerk und die Grundlage, um Studienteilnehmenden nach ethischen und wissenschaftlichen Gesichtspunkten den bestmöglichen Schutz zu gewähren. Der Umgang mit sensiblen Gesundheitsdaten erfordert ein hohes Maß an Sorgfalt und ein wenig Detailverliebtheit. Annika Wittig hatte schon in ihrer Kindheit ein besonderes Faible für Ordnung und mochte bereits damals den Umgang mit Papier und Listen – eine sicherlich gute Voraussetzung für ihre jetzigen Tätigkeiten, wobei der Weg heute weg vom Papier, hin zu digitalisierten Prozessen und Datenspeicherung geht.

»Das Fraunhofer ITEM als renommiertes Forschungsinstitut hat auf mich eine große Anziehungskraft ausgeübt«, erzählt Annika Wittig. Nachdem sie im Jahr 2014 auf eine Ausbildungsplatzbewerbung als Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste in der wissenschaftlichen Bibliothek des Instituts eine Absage erhielt, entschied die heute 26-Jährige, Medizinisches Informationsmanagement an der Hochschule Hannover zu studieren. 2017 bewarb sie sich erneut, diesmal für ein Praktikum in der klinischen Forschung – ein Bereich, der hinsichtlich Dokumentation und Informationsmanagement wohl einer der anspruchsvollsten im Lifesciences-Umfeld ist. Dieses Mal mit Erfolg. Kurze Zeit später wurde daraus eine Tätigkeit als studentische Hilfskraft und 2019 – nach Abschluss ihres Studiums – eine Festanstellung in der Probandenrekrutierung und Dokumentation.

Seit 2020 ist Annika Wittig Projektleiterin, Studienkoordinatorin und Systemadministratorin für das Dokumentationssystem »ClinBase™« in der Abteilung Klinische Atemwegsforschung. »Heute bin ich sehr froh, dass ich damals auf mein Bauchgefühl gehört und es noch einmal am Fraunhofer ITEM versucht habe. Meine ersten beruflichen Schritte wurden von vielen großartigen Kolleginnen und Kollegen begleitet und heute darf ich ein 40-köpfiges Studienteam einer sogenannten »investigator-initiated trial«, also einer von den Forschenden initiierten Studie, leiten«, erzählt die gebürtige Hannoveranerin stolz.

Eine besondere Herausforderung und ein persönliches Ziel von Annika Wittig ist der Ausbau der Digitalisierung von Gesundheitsdaten. Sie möchte sämtliche Informationen der Probandinnen und Probanden sowie die damit zusammenhängenden Vorgänge im Dokumentationssystem digital erfassen und abbilden sowie auffindbar, auswertbar und jederzeit nachvollziehbar machen – oder zumindest den Weg dafür bereiten.